Ministerbiografie

Prof. Dr. Karl-Hermann Steinberg, Minister für Umwelt, Naturschutz, Energie und Reaktorsicherheit. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0315-331, Fotograf: Elke Schöps
Prof. Dr. Karl-Hermann Steinberg im März 1990. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0315-331, Fotograf: Elke Schöps

Prof. Dr. Karl-Hermann Steinberg, geboren am 22. Juni 1941 in Heiligenstadt, verstorben am 17. Oktober 2021
Parteizugehörigkeit: CDU
Funktion: April bis Oktober 1990 Minister für Umwelt, Naturschutz, Energie und Reaktorsicherheit

Karl-Hermann Steinberg tritt 1959 in die Ost-CDU ein. Im selben Jahr beginnt er ein Chemie-Studium an der Technischen Hochschule in Leuna-Merseburg, das er 1964 als Diplom-Chemiker abschließt. Nach dem Studium arbeitet er bis 1970 als wissenschaftlicher Assistent an der Hochschule in Merseburg, wo er 1968 auch die Doktorwürde erlangt. Zwischen 1971 und 1974 ist Steinberg als wissenschaftlicher Lektor in Merseburg tätig. 1974 wechselt er für drei Jahre als Forschungschemiker in die VEB Leuna-Werke. Nach der Habilitierung 1976 arbeitet Steinberg wieder im Hochschulbetrieb. Zunächst als Dozent an der Sektion Chemie und ab 1982 als ordentlicher Professor für Technische Chemie an der Universität Leipzig.

Sein politischer Werdegang verläuft parallel zu seiner akademischen Laufbahn. Seit 1970 ist Steinberg Mitglied des CDU-Kreisvorstand Halle und des CDU-Bezirksvorstandes Magdeburg. Von 1971 bis März 1990 ist Steinberg Abgeordneter der Volkskammer. Im November 1989 wird er zum stellvertretenden Minister für Schwerindustrie in die Modrow-Regierung berufen. Im Dezember 1989 wird er zu einem der vier Stellvertreter des CDU-Parteivorsitzenden Lothar de Maizière gewählt. Nach der Regierungsbildung im April 1990 bekleidet er das Amt des Ministers für Umwelt, Naturschutz, Energie und Reaktorsicherheit.

Ab August 1990 ist er als Landesbevollmächtigter der Bundesregierung für den Verwaltungsaufbau im neugegründeten Land Sachsen-Anhalt tätig. Danach kehrt er zunächst ins Lehramt an die Universität Leipzig zurück, macht sich dann aber 1991 als Unternehmensberater für Umwelt- und Energietechnik selbstständig. Nach einer mehrjährigen Tätigkeit als Forschungsdirektor bei der Preussag AG gründet er 1999 eine Firma zur industriellen Herstellung von Mikroalgen. Seit 2008 gehört die „Bioprodukte Prof. Steinberg Produktions- und Vertriebs GmbH & Co. KG“ zum französischen Familienunternehmen Roquette Fréres. Das Unternehmen firmiert seit 2011 unter dem Namen „Roquette Klötze GmbH & Co. KG“. Prof. Steinberg ist bis heute in der Forschung und Entwicklung von Mikroalgen tätig.

Im Interview beschreibt Karl-Hermann Steinberg seinen politischen Werdegang vom Eintritt in die CDU 1959 über sein Engagement in der Kommunalpolitik in den 1970er und 1980er Jahren bis zu seiner Berufung ins MInisterium für Schwerindustrie in der Regierung Modrow im November 1989.

Bundesstiftung Aufarbeitung, 2016

Im Interview schildert Karl-Hermann Steinberg wie er die Volkskammerwahl vom 18. März 1990 als Wissenschaftler auf seiner ersten USA-Reise erlebte und wie er Mitglied der Regierung de Maizière wurde.

Bundesstiftung Aufarbeitung, 2016

Der Chemiker und Professor Karl-Hermann Steinberg erinnert sich im Interview an seine Ernennung zum Minister für Umwelt, Naturschutz, Energie und Reaktorsicherheit im April 1990 und an die Mitarbeiter seines Ministeriums.

Heimatfilm GbR, 2009

Karl-Hermann Steinberg erinnert sich an seinen Arbeitsalltag als Minister, an besondere Problemfälle im Umweltbereich und Dienstreisen ins Ausland.

Bundesstiftung Aufarbeitung, 2016
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